Ökologisch ja echt „schwierig“ aber wenn Mondphase, Feiertag und Arbeit so zu den ersten blühenden Tajinasten auf Teneriffa passen – da „musste“ ich einfach für einige Tage los 🙂
Nach dem verheerenden Waldbrand der zeitweise sogar die Observatorien bedroht hatte, schaut es im Teide Nationalpark teilweise echt erschreckend aus und gerade bei Izaña sind ganze Flächen mit den endemischen Natternköpfen verbrannt. Ob sie irgendwie im Boden überlebt haben? Wir weden es sehen …
Zunächst zwei Tage in Puerto de la Cruz (nach Motorfehler beim ersten Mietwagen) da die Bude im Nationalpark nicht frei war. Gute Wahl da eh zwei Tage Wolken waren. Da gingen die ersten Pläne zwar schon den Bach runter (Orionnebel und Tajinaste bleibt auf der todo-Liste – so viele Bilder weltweit gibt es da sicher nicht!) aber das Treffen mit Lolo von www.islactiva.com inkl. lecker Fisch am Hafen war’s eh wert 🙂
Nachfolgend einige Smartphone-Schnappschüsse aus Puerto und beim Location-Scouting – also nicht so auf die Qualität schauen 😉
Die Zeit war echt knapp und bis eine Zeitraffer mit Slider etwas abseits eingerichtet ist, geht schon ein wenig davon drauf. Dann ist man da oben halt nicht allein, es klappt nicht alles wie gedacht und auch bei Unterkunft im Nationalpark ist man vom einen zum anderen Ende doch ein bisschen unterwegs usw. – etliche erhoffte Aufnahmen gab’s daher nicht. Dafür Polarlichter – war nicht geplant 😉
Polarlichter auf Teneriffa
Gibt’s nicht. Hat mir ein lokaler Guide, der mit einer riesen Gruppe die Minas de San José „belegte“, auch erzählt. Der hat seine Leute fleißig gen Süd-Osten die Milchstraße knipsen lassen, die er mir netterweise auch gezeigt hat 😉 Aber dass das auf dem Display Polarlichter sein sollen, hat er nicht geglaubt. Verständlich – während in Deutschland in letzter Zeit regelmäßig der Polarlichthype ausgebrochen ist, war das auf den Kanaren natürlich gar kein Thema. Nach einem 2006 vom ehemaligen IAC-Sonnenphysiker Manuel Vázquez veröffentlichtem Artikel („Über den Zusammenhang zwischen Sonnenaktivität und Polarlichtern niedriger Breiten im Zeitraum 1715-1860“ – Link) wurden auf den Kanarischen Inseln letztmals 1770 (sic!) Polarlichter beobachtet – so war es zumindest bei elDiario zu lesen. „Once in a Lifetime“ ist daher wohl wirklich nicht übertrieben.
Gibt’s doch!
Es war die Nacht vom 11. auf den 12. Mai, wo in Zentraleuropa der Himmel „brannte“ und zahlreiche spektakuläre Aufnahmen entstanden sind (und auch massig KI-generierte Fakes verbreitet wurden!). So ein Schauspiel war es auf 28° nördlicher Breite natürlich nicht. Nichts visuell zu erkennen aber ich hab ganz schön dumm auf’s Display der Kamera geschaut, als ich in der Llano de Ucanca ein Bild gen Norden mit dem Teide gemacht hatte. Da war ein knackiges Lila, das da einfach nicht hingehört. Also Einstellungen gecheckt, besonders Weißabgleich geprüft und noch ein Bild – lila um den Teide. Bild in andere Richtung – alles normal. Lichtverschmutzung von Puerto de la Cruz kenne ich – die sieht ganz anders aus und die Richtung stimmte auch nicht ganz. Marsmännchen? Eher nicht – also was zum … außer Polarlicht soll das sonst sein? Kollegen nebenan gefragt und die hatten einfach schon die Polarlicht-Werte gecheckt und in den sozialen Medien eine Aufnahme von La Palma gesehen. Also Polarlicht. Auf Teneriffa. Krass.
Auch auf La Palma wurden sie beobachtet und da einige nach wie vor zweifeln, ob das sein kann – die Astronomen auf dem Roque meinen auch es wären Polarlichter 😉 https://www.iac.es/es/blog/vialactea/2024/05/auroras-boreales-desde-canarias und
Ein paar Aufnahmen ohne Polarlichter gab’s auch 😉
Eidechsen sind dankbares Makro-Objekt da gar nicht so klein und wenn man sich schön laaangsam bewegt, kommt man ganz gut nah ran. Mit den Bienen ist das schon schwieriger – bei dem nötigen Abbildungsmaßstab geht die Schärfentiefe in den Keller und Fokusstacking geht im Flug nicht. Also bleibt nur profanes Abblenden. Aber um Bewegungsunschärfe zu vermeiden braucht’s für die Flügel locker 1/2.000 s oder schneller – also auch bei Sonnenschein ISO ordentlich hoch.